Naturnaher Spiel- und Begegnungsplatz
Wir standen jahrelang in unserer Ortsgemeinde vor dem Problem, dass wir unseren Kindern keinen geeigneten Spielraum zu Verfügung stellen konnten.
Da die Problemlösung, insbesondere wegen unserer finanziellen Situation, zu scheitern drohte, blieb uns nur die Möglichkeit, ein Konzept zu erstellen, das wir in Eigenleistung realisieren konnten.
Zusammen mit der Forschungsstelle für Spielraumplanung beschlossen wir, einen Weg zu gehen, der nicht alltäglich, aber beispielhaft ist.
Wir planten eine Landschaft die Spielhügel, Bachläufe, Beobachtungspunkte, natürliche Versteckmöglichkeiten und Kommunikationsnischen mit Licht und Schattenbereichen aufwies. Voraussetzung war weiterhin, dass wir von den herkömmlichen Spielgeräten Abstand nehmen und überwiegend natürliche Materialien verwenden wollten.
Es entstand schließlich ein Konzept, das zum Einen den Kindern diejenigen Spielmöglichkeiten aufwies, die sie sich gewünscht hatten und zum Anderen den Eltern die Möglichkeit gab, in Ruhe- und Kommunikationsbereichen ihre Kinder beim Spielen zu beobachten. Jugendlichen wurden Rückzugsräume, wie Grillplatz und Laubenhütten, geschaffen und für Ältere Menschen sollte die Möglichkeit geboten werden, sich in Ruhe zusammenzusetzen.
Während uns die Organisation der Geräte und Materialien keine Sorge bereitete, fragten wir uns dennoch, wie wir die Motivation unserer Mitbürger für die zu erbringende Arbeitsleistung wecken konnten.
Hierzu sei zu erwähnen, dass die insgesamt 8 Vereine unseres Ortes einen starken Zuspruch bei unseren Kindern und Jugendlichen haben, ausgenommen natürlich Seniorenclub und Kirchenchor.
Neben den Vereinen beteiligte sich auch die Grundschulkinder am Bau unseres naturnahen Spiel- und Begegnungsraumes.
In nur 5 Arbeitstagen haben wir unter Anteilnahme der gesamten Bevölkerung, aber insbesondere unserer Jugendlichen, einen 4500 qm großen Spiel- und Begegnungsraum in Eigenleistung erstellt. Zeitweise waren zwischen 100 und 120 Mitbürger auf unserer Baustelle erschienen.
Als am letzten Arbeitstag der künstliche Bachlauf sprudelte und die letzten Steine verarbeitet waren, waren nur zufriedene Gesichter zu erkennen.
Das, was wir hier an Arbeitsleistung eingebracht haben, hat nicht nur Auswirkungen auf das Ziel, dass wir in erster Linie erreichen wollten, nämlich die Errichtung eines Spielplatzes. Weit darüber hinaus hat es dem Gemeinschaftssinn in unserer Ortsgemeinde eine Bedeutung gegeben, die bis heute nicht abzuschätzen ist.
Eine Forderung der Beteiligten erging am Ende der Baumaßnahmen an die politisch Verantwortlichen unseres Ortes:
Die Forderung lautete: „So etwas müssen wir öfter machen!“